Was will mir meine Katze sagen? 


Ja, Katzen reden mit uns, und zwar mit ihrer Stimme, Körperhaltung, Gestik und Mimik. Katzensprache zu übersetzen ist allerdings nicht ganz einfach. Je besser du deine Samtpfote kennst, umso leichter wird es dir fallen sie zu verstehen.

Die Stimme 

Das Miau der Katze kann viele Bedeutungen haben. Viele Emotionen können damit verbunden sein, denn das Miauen kann zufrieden, fragend, unzufrieden, freudig und vieles mehr sein. Miauen ist also eher eine Äußerung eines Gemütszustandes und einer Begrüßung wohingegen das Maunzen mehr einer Unterhaltung nahekommt. Weitere Abwandlungen des Miauens sind Knurren und Gurren. Wenn deine Katze gurrt, möchte sie dir in der Regel ihre Zuneigung ausdrücken. Streicheleinheiten werden oft von einem genüsslichen Gurren begleitet. Ungemütlich wird es, wenn deine Katze knurrt, denn dies kann nicht nur Angst oder Unsicherheit ausdrücken, sondern auch Wut. Die Steigerung dieses Knurrens ist das Fauchen. Wenn deine Katze faucht signalisiert sie Angriffsbereitschaft und kann jeder Zeit zubeißen oder kratzen.

Schreit deine Katze ist sie in Not, in großer Bedrängnis oder hat Schmerzen. Handle schnell und hilf ihr aus dieser Notsituation.

Geht es deiner Katze allerdings einfach nur gut, schnurrt sie wie ein Weltmeister. Leises Schnurren kann als eine behutsame Bitte interpretiert werden, ein lautes als Dankeschön. Die Welpen werden durch das Schnurren ihrer Mutter beruhigt, sie antworten ebenfalls schnurrend, wenn es ihnen gut geht.

Der Gesichtsausdruck 

Wer kennt nicht „Grumpy Cat“? - Katzen verfügen zwar nicht über solch eine breite Vielfalt an Gesichtsmimik, wie wir Menschen, haben aber dennoch für jede Stimmungslage einen spezifischen Gesichtsausdruck. Mit Hilfe von Augen, Ohren, Lippen, Tasthaaren und sogar der Stirn, kann dem Gegenüber ganz klar „gesagt“ werden, was Sache ist.

Entspannter Gesichtsausruck

  • Die Oberlippe zeigt keine Besonderheit 
  • Die Schnurrhaare stehen leicht gefächert zur Seite ab 
  • Die Ohren haben ihre normale Stellung 
  • Die Augen sind leicht geschlossen

Aufgeregter Gesichtsausdruck 

  • Die Bäckchen werden aufgeplustert 
  • Die Schnurrhaare stellen sich nach vorn und werden breit aufgefächert (sie stehen auf „Empfang“) 
  • Die Ohrmuschel wird gespitzt nach vorne gedreht 
  • Die Augen sind weit geöffnet

Ängstlicher Gesichtsausdruck

  • Die Lippen werden zu einer dünnen Linie 
  • Die Schnurrhaare sind eng angelegt 
  • Das Köpfchen erscheint schmal und spitz 
  • Die Ohren werden je nach Grad der Angst / des Unmutes stark nach hinten angelegt 
  • Die Augen funkeln, sind wach und die Pupillen groß

Die Körperhaltung

Auch die Körpersprache unserer Samtpfoten spiegelt ihre Gefühlslage ganz deutlich wieder.

Selbstsicher und zufrieden

  • Deine Samtpfote macht sich groß 
  • Der Kopf ist erhoben 
  • Die Beine angespannt 
  • Der Schwanz steht locker, gestreckt nach oben, die Schwanzspitze bewegt sich leicht 
  • Der Rücken macht einen leichten Katzenbuckel 
  • Es lässt sich optimal freudig um die Beine streifen

Angst und Scheu

  • Geduckte Haltung 
  • Deine Katze versucht möglichst klein zu sein 
  • Bewegung mit möglichst langem und niedrigen Körper

Bedroht und Erschreckt

  • Die Haare stellen sich an Rücken und Schwanz auf 
  • Extremer Katzenbuckel 
  • Der Schwanz wird steif in die Höhe gerissen 
  • Dem Gegner wird es Angst und Bang

Gestik 

Während Körperhaltung und Mimik automatisch von Gefühlen und Stimmungen ausgelöst werden, setzten Katzen ihre Gestik ganz gezielt ein, um Freude oder Wünsche zum Ausdruck zu bringen, Forderungen zu stellen, zu danken oder Warnungen auszusprechen. Jeder Katzenfreund kennt z.B. das Köpfchenreiben – eine Geste, die unsere Stubentiger einsetzen, um uns zu begrüßen, uns zu sagen, wie wohl sie sich mit uns fühlen, dass sie sich freuen und zufrieden sind.

Alleine die Begrüßung deiner Katze kann ganz unterschiedlich ausfallen und verschiedene Bedeutungen haben: 

Eins ist klar, jede Katze ist individuell und so individuell wird auch ihre Begrüßung ausfallen. Ganz typische Begrüßungen sind z.B. der „Nasenstupser“ oder auch das Köpfchenreiben. Unsere Samtpfote sagt uns damit in einer sehr liebevollen Art, dass es schön ist, dass wir da sind. Die Länge und Intensität dieser Begrüßung wird sich ganz sicher unterscheiden, je nachdem, ob deine kleine Fellnase ein Stubentiger oder eine freiheitsliebende Wildkatze ist. Der Freigänger wird es zwar schön finden, dass wir wieder da sind, wird aber auch schnell zu Verstehen geben, dass er jetzt gerne wieder nach draußen möchte.

Rollt deine Katze zur Begrüßung den Rücken auf, sagt sie dir nicht nur Hallo, sondern fordert dich gleichzeitig dazu auf, Zeit zum Schmusen zu nehmen. Hast du allerdings einen kleinen Kampftiger zu Hause, der bereits ungeduldig auf dich wartet, kann die Begrüßung auch mal in Form ein vorwurfsvolles Fauchen oder einen Pfotenhieb geben. Es ist Zeit den kleinen Jäger schnell nach draußen zu lassen, mit ihm zu Spielen oder das Lieblingsessen bereits zu stellen.

Begrüßt dich deine Fellnase gar nicht, dann hast du es wohl mit einer Diva zu tun, die erstmal beleidigt ist, weil du sie einfach alleine gelassen hast. Gib ihr die Zeit, um wieder warm zu werden, sie nach einiger Zeit schon wieder ganz von alleine.