Ihre Katze richtig impfen: Neue Impfstoffe sorgen für hohe Verträglichkeit und starken Schutz

Soll ich meine Katze impfen? Und wenn ja: wie oft und wogegen? Tollwut, Katzenseuche, Katzenleukämie (FeLV) - Impfungen schützen gegen gesundheitsgefährdende Erreger und bieten wichtigen Schutz vor Krankheiten. Als verantwortungsvolle*r Katzenhalter*in stellt das Thema Immunisierung Ihrer Samtpfote einen wichtigen Bestandteil Ihrer liebevollen Pflege und Fürsorge dar. Häufige Fragen rund um den Impfschutz sind: Wie sieht der perfekte Impfplan für meine Katze aus? Brauchen nur Freigänger oder auch Wohnungskatzen eine Impfung? Wann ist die Erstimpfung vorgesehen und wann stehen Folgeimpfungen an, um meine Katze optimal zu immunisieren? Gibt es Unterschiede zwischen den Impfstoffen? Was empfehlen die Expert*innen? Lesen Sie hier die Antworten und bringen Sie sich auf den aktuellen Stand der Wissenschaft. Neue Vakzine (Impfstoffe) ermöglichen jetzt ein besonders katzenfreundliches Impfen. Erfahren Sie mehr...


Katze impfen: Halbes Volumen, volle Wirkung –
mit neuen Vakzinen wird Impfen noch katzenfreundlicher


Halb so viel Impfstoff bei gleicher Wirkung und Schutz: Das macht Impfen noch katzenfreundlicher. Zugelassene Katzenimpfstoffe hatten bisher stets 1 ml Volumen, das der Katze gespritzt werden musste. Wissenschaftler*innen und Tierärzt*innen ist es gelungen, Impfstoffe zu entwickeln, die bei vollem Antigengehalt um die Hälfte auf 0,5ml reduziert werden konnten. Katzen kann so eine kleinere Menge gespritzt werden, was die Impfung für sie wesentlich angenehmer und stressfreier macht – bei gleicher Immunisierung.


Adjuvansfreie Impfstoffe für Katzen: verträglich und wirksam


Expert*innen empfehlen adjuvansfreie Impfstoffe zu nutzen, da sie besonders verträglich sind.1  Als Adjuvantien bezeichnet man chemische Hilfsstoffe, die die Wirkung eines Impfstoffes verstärken, indem sie eine Entzündung an der Impfstelle auslösen, durch die der Körper alarmiert wird. Diese Entzündungen können aber gerade bei Katzen die Entwicklung eines bösartigen Tumors fördern. Wissenschaftliche Studien belegen, dass adjuvansfreie Impfstoffe eine signifikant geringere Entzündungsreaktion bei Katzen auslösen als Vergleichsimpfstoffe mit Adjuvantien.
Die Verträglichkeit von Impfstoffen ohne Adjuvantien ist also medizinisch bewiesen. Und wie erreichen sie ihre gute Wirksamkeit? Die Antwort liefert die moderne Wissenschaft mit der Verwendung sogenannter Vektorimpfstoffe. Hierbei handelt es sich um eine neue Generation von Impfstoffen, die dank moderner Technologie verträglicher und wirksamer sind. Sie regen neben der Antikörper-Bildung verstärkt die zelluläre Abwehr an und sorgen so für einen besseren und breiteren Schutz auch ohne Adjuvantien. Lassen Sie sich von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt beraten.

1 FISS-Stellungnahme; StIKo Vet am FLI; Stand 29.09.2021


Die Katze richtig impfen: Empfehlungen der Impfkommission


„So viel wie nötig, aber auch so wenig wie möglich“ – so lässt sich die Empfehlung der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) zusammenfassen, wenn es um das Impfen von Katzen geht. Was die Expert*innen damit meinen? Zum einen wollen sie betonen, dass die Impfung der wichtigste Schutz vor Infektionskrankheiten ist. Dies gilt grundsätzlich sowohl für Freigänger als auch für Wohnungskatzen. Zum anderen verfolgen sie damit das Ziel, die einzelne Katze wirklich nur so oft zu impfen wie nötig, um eine zuverlässige Immunität aufzubauen. Hierzu unterscheiden sie zum einen zwischen Core-Impfungen, die jede Katze erhalten sollte, um gegen wichtige Krankheiten geschützt zu sein, und Zusatzimpfungen (Non-Core-Impfungen). Bei den Core-Impfungen handelt es sich um Katzenschnupfen (Herpesviren, Caliciviren) und Panleukopenie, also Katzenseuche (Parvovirus). Diese Infektionen treten häufig bei Katzen auf. Ungeimpfte Wohnungskatzen erkranken besonders schwer. Nur eine Impfung hilft, diese Krankheiten zu verhindern.

Non-Core-Impfungen für die Katze stellen einen optionalen Impfschutz dar und sind je nach Haltung (Freigänger oder Wohnungskatze) und Umfeld sowie Alter der jeweiligen Katze sinnvoll oder erforderlich. Zu diesen Zusatzimpfungen gehören zum Beispiel Tollwut oder die FeLV-Infektion („Katzenleukämie“, früher fälschlich „Leukose“).

Expert*innen empfehlen Tierhalter*innen, individuell angepasste Impfungen für ihr Tier vornehmen zu lassen. Erstellen Sie in enger Absprache mit Ihrem Tierarzt oder Ihrer Tierärztin einen Impfplan, der genau auf die Bedürfnisse Ihrer Katze zugeschnitten ist und so für eine sichere Immunisierung bzw. Erstimpfungen und Impfauffrischung sorgt.

Die Impfleitlinien der StIKo Vet und die Empfehlung von adjuvansfreien Impfstoffen ermöglichen optimalen Schutz mit minimaler Belastung für die Katze.


Katzenimpfung: Grundimmunisierung und Auffrischung


Der wichtigste Zeitpunkt, um eine Katze zu impfen, ist das Welpenalter. Denn die ersten Lebenswochen bzw. Lebensmonate stellen eine wichtige Phase dar, in der sich die kleinen Kätzchen oftmals infizieren. So können besonders Katzenseuche (hervorgerufen durch das Parvovirus), aber auch Katzenschnupfen (vor allem Herpes- & Caliciviren) jetzt gefährlich werden. Erstimpfungen (Grundimmunisierung) stellen die wichtigste Grundlage für einen guten Impfschutz Ihrer Katze dar - für ihren lebenslangen Gesundheitsschutz.

Moderne Impfstoffe ermöglichen eine frühe Grundimmunisierung durch den Tierarzt oder die Tierärztin bereits ab acht Wochen. Durchgeführt werden sollte sie in vielen Fällen bis zur 16. Lebenswoche, manchmal noch darüber hinaus. Dann ist ein Basisschutz der Katze aufgebaut. Über die folgenden Wiederholungsimpfungen berät Sie Ihr Tierarzt bzw. Ihre Tierärztin bei den jährlichen Vorsorgeuntersuchungen. Bei Parvovirose kann eine Blutuntersuchung mit Bestimmung der Antikörper Aufschluss darüber geben, ob eine Impfung nötig ist oder nicht.

Weitere Informationen zu empfohlenen Grundimpfungen, Auffrischungen sowie Intervallen für Ihre Katze finden Sie hier

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Studie: Tollwut, Katzenseuche & Co. – so machen es andere Katzenhalter*innen


Wie oft impfen Katzenhalter*innen ihre Lieblinge und wogegen? Was sind die häufigsten Gründe für eine Impfung und was hält manche Tierbesitzer*innen davon ab, die wichtige Immunisierung vorzunehmen? Die gute Nachricht ist: Tollwut und Katzenschnupfen sind fast allen Katzenhalter*innen ein Begriff. 81% der Katzen in Deutschland haben schon einmal eine Impfung erhalten. Und nahezu die Hälfte der Katzenbesitzer*innen lässt ihre Katze jährlich impfen.

Wie ist der Impfstatus bei Katzen in Deutschland?
Laut einer Umfrage2 sind 78% der Katzen gegen Katzenschnupfen geimpft und 69,5% gegen Katzenseuche. Im Hinblick auf die Tatsache, dass es sich hierbei um Core-Impfungen handelt, die jede Katze erhalten sollte, und die Krankheiten in Deutschland noch immer auftreten, sollten diese Zahlen allerdings höher sein.

Bei den Non-Core-Impfungen ergab sich unter den befragten Katzenhalter*innen folgendes Bild: 67,5 % der Katzen sind gegen Tollwut geimpft, 30,5 % haben einen Impfschutz gegen FeLV-Infektion/ Katzenleukämie und 21% erhielten eine Immunisierung gegen die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP, ansteckende Bauchfellentzündung).

Nur wenige Katzen der befragten Katzenbesitzer*innen wurden bisher gegen Chlamydien (5,8%) und Bordetellen (2,4%) geimpft. Beide Erreger sind am Katzenschnupfenkomplex beteiligt und können in Einzelfällen sogar auf den Menschen übertragen werden (Zoonose). Haushalte mit immunschwachen Personen sollten eine Impfung Ihrer Freigänger-Katze dringend erwägen.

Die häufigsten Gründe für das Impfen von Katzen:

  • 97% Schutz vor lebensbedrohlichen Krankheiten
  • 89% Verhindern der Ausbreitung von Krankheiten
  • 83% Besuch von Tiermessen mit der Katze
  • 78% Antreten einer Auslandsreise mit Katze
  • 77% Schutz vor Zoonosen (Übertragung von Krankheiten vom Tier auf den Menschen)
  • 71% Empfehlung durch den Tierarzt oder die Tierärztin

Was hält Katzenbesitzer*innen vom Impfen Ihrer Katze ab?

  • 41% haben Angst vor Nebenwirkungen
  • 38% befürchten, dass das Tier trotzdem erkranken kann
  • 33% glauben, dass die entsprechende Krankheit bei uns nicht mehr verbreitet ist
  • 21% halten Adjuvantien in Impfstoffen für ein wichtiges Argument gegen die Impfung Ihrer Katze

Wichtige Tipps zur Katzenimpfung auf einen Blick


Und hier noch einmal wichtige Tipps zur Katzenimpfung auf einen Blick für Sie zusammengefasst:

  1. Impfstoffe mit kleinerem Volumen können die Impfung für Ihre Katze stressfreier machen – bei gleicher Wirkung.
  2. Adjuvansfreie Impfstoffe sind besonders verträglich. Inzwischen gibt es adjuvansfreie Impfstoffe für die wichtigsten Core- und Non-Core-Impfungen einschließlich Katzenseuche, Katzenschnupfen, FeLV-Infektion („Katzenleukämie“, früher fälschlich „Leukose“) und Tollwut.
  3. Impfstoffe, die mit einer Impfung gleich mehrere Krankheiten abdecken, erleichtern eine umfassende Immunisierung Ihrer Katze.
  4. Auch im Hinblick auf die Dauer der Immunität der Katze gibt es Unterschiede. Manche Impfstoffe ermöglichen einen langen Schutz bis zu 3 Jahre nach der Grundimmunisierung und erlauben so flexible Impfintervalle je nach individuellem Infektionsrisiko.

Impfen ist der wichtigste Schutz vor Infektionskrankheiten. Was, wann und womit Ihr Liebling geimpft wird – hier gibt es große Unterschiede. Sprechen Sie Ihren Tierarzt oder Ihre Tierärztin an, wie Sie Ihre Samtpfote individuell am besten schützen.