Leider keine Seltenheit: Schäden der Nieren bei Katzen!

Erkrankungen der Nieren sind bei Katzen nicht selten – im Alter ist sogar jede dritte Katze betroffen. Nierenversagen gehört somit bei alten Katzen zu den häufigsten Todesursachen. Das Problem: Die Erkrankung entwickelt sich langsam und die Symptome der CNE (Chronische Nierenerkrankung) (externer Link zu: https://www.katze-mit-cne.de/tierhalter-film.aspx) zeigen sich erst spät. Wenn die Katze erkennbare Anzeichen zeigt, sind oft schon 75 % der ursprünglichen Leistung der Nieren verloren. Regelmäßige Vorsorge- und Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt sind deshalb besonders wichtig.

Erkrankung der Nieren bei Katzen: Was passiert bei CNE?

Die Nieren  spielen bei Mensch wie Katze eine lebenswichtige Rolle im Organismus: Sie filtern Schad- und Abfallstoffe aus dem Blut, regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt und halten den Blutdruck stabil. Sind die Nieren jedoch geschädigt, ist das für den Körper fatal: Giftstoffe sammeln sich an, der Körper verliert Flüssigkeit und die Hormonproduktion ist gestört.1
Doch die Schädigung macht sich nicht direkt bemerkbar. Die verbleibenden Filtereinheiten der Niere können den Funktionsverlust bis zu einem gewissen Ausmaß ausgleichen. Durch die Überbelastung werden jedoch nach und nach mehr Filtereinheiten zerstört – der Teufelskreis CNE schreitet voran. Leider kann der Körper der Katze diese Nierenschäden nicht reparieren. Im Lauf der Zeit verlieren die Nieren der Katze somit mehr und mehr ihre Funktionsfähigkeit.1

Ist deine Katze nierenkrank? Mögliche Symptome von CNE bei Katzen 1

Deine Katze trinkt und uriniert häufiger als gewöhnlich
• Das Fell wirkt stumpf, struppig und ungepflegt
• Der Stubentiger braucht vermehrt Ruhe und schläft viel
• Der Atem riecht unangenehm
• Deine Katze verliert an Gewicht
• Das Tier erbricht

Behandlung der Nieren bei Katzen: Ist CNE heilbar?

Die schlechte Nachricht lautet: CNE bei der Katze ist nicht heilbar, die Nierenschäden sind irreversibel. Aber: Eine Behandlung verlangsamt das Voranschreiten. Dabei gilt: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln – mit positiven Auswirkungen auf die Lebensqualität und Lebensdauer deiner geliebten Samtpfote. Ab etwa sieben Jahren (sollte der Stubentiger einmal jährlich zum Tierarzt und auf Schäden an den Nieren untersucht werden – Seniorkatzen zweimal im Jahr. Blut- und Urinproben geben dem Experten Aufschluss über den Zustand der Nieren deiner Katze. So kann durch eine Umstellung der Fütterung und geeignete Medikamente frühzeitig eingegriffen werden.1

Auf einen Blick: Häufige Fragen zu CNE bei der Katze1

• Was ist die Ursache für Nierenschäden bei Katzen?
Nierenschäden bei der Katze können angeboren sein oder durch Infektionen verursacht werden. Oftmals bleibt der Auslöser einer Erkrankung unbekannt.
• Hat die Katze bei CNE Schmerzen?
Im fortgeschrittenen Stadium sind betroffene Katzen stark geschwächt. Reizungen in der Maulhöhle und im Magen können vorkommen. Der hohe Flüssigkeitsverlust und Blutarmut können der Katze stark zusetzen.
• Welche Medikamente helfen der Katze bei CNE?
Geeignete Medikamente reduzieren u. a. die Proteinurie, also die übermäßige Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin – ein nachweislich schädlicher Vorgang bei CNE. Besonders geeignet sind orale Lösungen, welche direkt oder über Futter verabreicht werden. Dein Tierarzt kann dich hierbei umfassend beraten.

• Wie alt wird die Katze mit CNE?    

Die Krankheit entwickelt sich über Monate bis Jahre. Bei entsprechend frühzeitiger Behandlung kann das Voranschreiten so verlangsamt werden, dass Katzen mit CNE noch viele Jahre leben können.

Unterstützung zuhause: Was kannst du für die Nieren deiner Katze tun?

Wurde bei deinem Stubentiger CNE diagnostiziert, kannst du einiges für die Nieren deiner Katze tun. Sorge dafür, dass das Tier ausreichend trinkt – am besten platzierst du an mehreren Orten Gefäße mit frischem Wasser. Darüber hinaus benötigt dein Schützling nierenschonendes Futter. Dieses enthält im Regelfall weniger Protein, weniger Phosphor und weniger Natrium als herkömmliches Futter. Im Gegenzug ist der Gehalt an Kalium, Vitamin B und löslichen Fasern erhöht. Antioxidantien schützen den Körper vor den schädlichen Auswirkungen freier Radikale. Unter Umständen verordnet der Tierarzt auch Phosphatbinder, welche zu jeder Mahlzeit gegeben werden.1

Eine besondere Rolle: Gewicht und Blutdruck der Katze

Gewicht der Katze ist ein Indikator für mögliche Krankheiten – bei einer fortschreitenden CNE verliert dein Stubentiger zunehmend an Masse. Ein Gewichtstagebuch kann helfen, ungewöhnliche Schwankungen oder Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Unter „Meine Katze”  kannst du für deinen Schützling ein Profil anlegen und das Gewicht regelmäßig eintragen und so über längere Zeit im Auge behalten.

Funktionsfähige Nieren sind sehr wichtig für einen stabilen Blutdruck. Im Gegenzug wirkt sich hoher Blutdruck negativ auf die Nieren aus und kann auch andere Organe dauerhaft schädigen – Blutungen im Auge können z. B. zur Erblindung der Katze führen.2 Die regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks sollte daher zur Standarduntersuchung deines Stubentiger gehören – nicht nur im Falle von CNE. So kann dein Tierarzt im Ernstfall schnell handeln.

1https://www.katze-mit-cne.de/cne-broschuere.pdfx?forced=true (12.08.2020)
2https://katzenmedizin.info/behandlungsoptionen-der-chronischen-nierenerkrankung-cne-der-katze/ (13.08.2020)